Donnerstag, 26. Oktober 2017

Review Go Set A Watchman - Harper Lee


"Go Set A Watchman" oder "Gehe hin, stelle einen Wächter" ist das zuletzt erschienene Werk von Harper Lee, die vor allem mit ihrem Buch "Wer die Nachtigall stört" bekannt wurde. Es wurde im Juli 2015 im DVA Verlag veröffentlicht und erzählt die Geschichte der erwachsenen Jean Luise (Scout) Finch, die ihren Vater Besucht.

Verständnis
Man kommt relativ schnell in die Geschichte rein und wer "To Kill A Mockingbird" gelesen hat, wird den ein oder anderen Ort, so wie die ein oder andere Person schnell wiedererkennen. Das Buch ist relativ kurz und geradlinig geschrieben. Jedoch hat man nur Einsicht in Scouts Gedanken und hat somit einen eingeschränkten Blickwinkel.

Thema:
Das Thema ist der Umgang der Gesellschaft mit den Afroamerikanern zur damaligen Zeit (1950er Jahre). Ebenso geht es wieder um die Beziehungen von Jean Luise zu ihrem Vater und wie sie miteinander umgehen, deren Meinungen teilen oder ablehnen.

Charaktere:
Die Protagonistin Jean Luise (Scout) Finch ist mittlerweile erwachsen, hat ihren starsinnigen Kopf jedoch behalten und wohnt nun in New York. Ihr Vater Atticus und ihr alter Jugendfreund Henry (Hank) und ebenso die ehemalige Haushälterin Calpurnia spielen in der Geschichte eine zentrale Rolle. Es scheint jedoch, dass die Charaktere sehr wenig Tiefgang haben.
Trotzdem erkennt man einige Figuren wieder, wie z.B. Scouts Tante, die immer noch versucht aus Scout eine "vornehme Lady" zu machen.

Handlung:
Die Handlung ist ebenfalls, wie die Charaktere, sehr flach. Es geht im Großen und Ganzen wieder um das Thema Rassismus, das schon in "Wer die Nachtigall stört" der Zentrale Inhalt war. Diesmal spielen aber persönliche Motive und das plötzliche Hinterfragen von Atticus' Handeln eine wichtige Rolle. 

Das Buch "Go Set A Watchman" ist meiner Meinung nach ein Muss für Fans des Buches "To Kill A Mockingbird". Man sollte aber beachten, dass das Skript hierfür vor Harper Lees erstem Buch verfasst wurde dementsprechend dieses Meisterwerk nicht überbieten kann. Trotzdem ist es schön die Charaktere wieder begleiten zu dürfen und in den alten Erinnerungen schwelgen zu können. Besonders gut dargestellt ist die Entwicklung von Jean Luise, die ich im ersten Buch sehr ins Herz geschlossen hatte. Trotzdem sind die Geschichte und die Figuren nicht so schön ausgereift wie in "To Kill A Mockingbird", was das Buch Inhaltlich nicht so qualitativ hochwertig macht, wie der Vorgänger.


Gebundene Ausgabe:
ISBN: 978-3-421-04719-9
Preis: 19,99 € [D] inkl. MwSt. 
DVA

Dienstag, 13. Juni 2017

Harry Potter and the Cursed Child - J.K. Rowling, John Tiffany and Jack Thorne


"Harry Potter and the cursed Child" oder "Harry Potter und das verwunschene Kind" ist ein Theaterstück und ein Sequel der bekannten Harry Potter Reihe und spielt 19 Jahre nach dem Kampf gegen Voldemort. Harry Potter ist mittlerweile 37 Jahre alt und hat drei Kinder, James, Albus und Lily. Er ist immer noch mit Ron und Hermine befreundet, die eine Tochter, Rose, haben. Das Buch erzählt das Abenteuer der Kinder und setzt sich mir deren Ängsten und Problemen auseinander. Veröffentlicht wurde das Buch am 24. September 2016 im Carlsen Verlag veröffentlicht. Beteiligt an dem Buch waren neben J.K. Rowling auch John Tiffany und Jack Thorne.

Verständnis:
Da das Buch ein Theaterstück ist, ist es in Akt und Szenen gegliedert. Durch Regieanweisungen ist immer klar, wer gerade aktiv ist, in welchem Umfeld interagiert wird und was genau passiert. Trotzdem kann es durch die Szenenwechsel zwischendurch verwirrend sein, der Geschichte zu folgen.

Thema:
Das Thema ist neben dem eigentlichen Abenteuer vor allem Freundschaft und das Auseinandersetzten mit sich selber und den eigenen Problemen. Gerade für Albus Potter, der ganz anders ist als sein Vater, ist es schwierig mit sich selbst im Reinen zu sein.

Story:
Die Geschichte ist relativ kurz aber dennoch spannend. Es wirft den Leser in die frühere Zeit Harry Potters zurück, was Nostalgie hervorruft. Besonders schön sind auch einige Anspielungen auf die Harry Potter Reihe. Durch den Umstand es mit einem Theaterstück zu tun zu haben, folgen viele große Ereignisse schnell nacheinander, so dass die Geschichte ab und zu ein wenig überladen wirkt.

Charaktere:
Die Hauptcharaktere des Buches sind die Kinder der Hauptdarsteller der Harry Potter Reihe. Die Charaktere sind schön ausgearbeitet -sofern es in einem Theaterstück möglich ist- und man kann sich schnell mit ihnen anfreunden. Die in der Geschichte vorkommenden Personen sind weitestgehend schon aus der Harry Potter Reihe bekannt, neue Charaktere werden schön in die Handlung eingegliedert.

Als riesiger Harry Potter Fan war es für mich eigentlich ein Muss dieses Buch zu lesen. Vorab: Dieses Buch ist KEIN Harry Potter Buch im klassischen Sinne, was schnell deutlich wird. Es unterscheidet sich nicht nur alleine durch die Darstellung der Geschehnisse als Theaterstück, auch die Erzählungen und Handlungen der Charaktere unterscheiden sich zu denen in den Harry Potter Büchern. Hier muss noch einmal differenziert werden, da das Buch nicht alleine von J.K. Rowling geschrieben wurde. Somit ist dieser Umstand aber verständlich durchaus vertretbar. 
Trotz des anderen Stils habe ich sehr viel Spaß beim Lesen gehabt, musste lachen und sogar ein bisschen weinen und habe mich riesig gefreut wieder im Harry Potter Universum zu sein, Hogwarts zu besuchen und die ein oder andere Figur, wie z.B. Draco Malfoy, wiederzutreffen. Ich kann jedem Harry Potter Fanatiker diese Buch ans Herz lesen, nicht aber ohne die Warnung möglichst objektiv zu lesen und es auf keinen Fall mit den vorherigen Werken von J.K. Rowling zu vergleichen. Dies ist nämlich nicht möglich und wäre sehr unfair.

Hardcover Ausgabe
ISBN:978-3-551-55900-5
Preis 19,99€ [D]
Carlsen Verlag


Mittwoch, 24. Mai 2017

Review Metro 2034 - Dmitry Glukhovsky


Der von Dmitry Glukhovsky geschriebene Roman Metro 2034 ist die Fortsetzung der bekannten Metro Reihe und kam 2009 auf den deutschen Markt. Es spielt im Jahre 2034 nachdem ein verheerender Atomkrieg ein Leben auf der Erde nahezu unmöglich macht. In der Hauptrolle ist diesmal nicht Artjom, sondern der etwas betagtere Homer. Es ist der zweite Band der Metro Reihe.

Verständnis:
Wie auch schon in Metro 2033 spielt der Roman in der russischen U-Bahn. Im Laufe der Geschichte passieren die Charaktere mehrere Stationen, die natürlich russische Namen tragen. Da kommt es einem zugute, dass die Bücher eine Karte der Metro enthalten und man sich daran orientieren kann, wo die Handlung spielt. 

Thema: 
Metro 2034 behandelt immer noch die Situation der Postapokalypse. Die Ressourcen im Untergrund werden langsam knapp und Stationen sind aufgrund ihrer Lage (z.B. sehr nahe am Wasser gebaut oder Strahlung von der Oberfläche ausgesetzt) schwer zu bewohnen. Zudem kommt eine Epidemie hinzu, die sich durch den engen Raum schnell ausbreitet. Diese Misstände werden verdeutlicht. Ebenso zentrale Thema des Buches sind die verschiedenen sozialen Ränge und Beziehungen zwischen einzelnen Personen, Gruppierungen und Stationen. 

Story:
Die Story ist teilweise verwirrend, nicht schlüssig und zieht sich an manchen Stellen unheimlich in die Länge. Trotzdem hat das Buch auch seine Momente, man fängt an mitzufiebern und hofft, dass die Geschichte gut ausgeht. Durch die Reise zu mehreren Stationen, bleibt das Setting abwechslungsreich und gibt einen gute Einblick in das Leben, das unterhalb der Erdoberfläche geführt wird.

Charaktere:
Der größte Unterschied zu Metro 2033 ist der Hauptcharakter. Während der erste Band aus der Sicht Artjoms erzählt wird, durchlebt hier Homer, ein alter Mann, der früher für die Metro gearbeitet hat und sich ganz gut darin auskennt, die Geschichte. Er gilt zwar als jemand, der die Metro gut kennt, wirkt aber leider während des Buches eher zurückhaltend und verhält sich die meiste Zeit unfassbar naiv, was nach kurzer Zeit sehr anstrengend wird. 
Sehr erfreulich dagegen ist aber die Begegnung mit Hunter, der schon aus dem ersten Teil bekannt ist. Er wird als geheimnisvoll und sehr ausdrucksstark beschrieben und frischt die Geschichte etwas auf. Es kommen noch einige weitere Charaktere hinzu, die die Geschichte maßgeblich beeinflussen. Ich möchte auf diese aber an der Stelle nicht eingehen, da es zu viel von der Story vorwegnehmen würde.

Als riesen Fan des Buches Metro 2033 habe ich mich sehr gefreut ein neues Buch aus dem Universum zu lesen und wurde arg enttäuscht. Die Charaktere waren mir zu flach, deren Handlungen zum Teil unlogisch. Besonders Homer als Protagonist ging mir wirklich sehr auf den Geist. Die Geschichte selber war in Ordnung, wenn auch nicht sehr einfallsreich, hat aber durchaus seine Berechtigung zur Existenz. Positiv überrascht hat mich jedoch wieder die angespannte Stimmung des Buches. Diese ist mit Metro 2033 gut zu vergleichen. Auch die Atmosphäre konnte im Buch sehr schön aufrecht erhalten werden und wertet den Roman deutlich auf. 
Schlussendlich kann ich aber eher davon abraten das Buch zu lesen, gerade weil Metro 2033 ein super tolles Buch war und Metro 2034 nicht im geringsten mithalten kann. Ich war leider enttäuscht.

Taschenbuchausgabe;
ISBN: 978-3-453-31631-7
Preis: € 9,99 [D] inkl. MwSt. 
Heyne Verlag

Mittwoch, 3. Mai 2017

Review Der Todesmarsch - Richard Bachmann





Der Todesmarsch von Richard Bachman -besser bekannt unter Stephen King- ist ein Roman, welches 1987 in Deutschland auf den Markt kam. Es erzählt die Geschichte in einer nicht genauer erläuterten nahen Zukunft, in der jedes Jahr zur Belustigung der Gesellschaft 100 Jugendliche quer du die USA marschieren müssen ohne rasten zu dürfen. Das ganze streckt sich so lange, bis alle außer einem tot sind. Raymond Garraty ist der Protagonist des ganzen und ist einer der Jungen, die an dem Todesmarsch teilnehmen.

Verständnis:
Das Buch Todesmarsch ist ein typischer King. Die Handlungen sind sehr detailliert beschrieben und manchmal unangenehm indiskret. Der Protagonist flüchtet sich während des Marsches immer wieder in seine Gedanken und lässt vergangene Ereignisse revue passieren. Da neben ihm noch 99 weitere Jugendliche an dem Marsch teilnehmen, ist es vor allem zu Beginn ein durcheinander an verschiedenen Namen der Geher, die teilweise nur ganz kurz erwähnt werden. Durch die Geschichte hindurch lichtet sich das Namenschaos.

Thema: 
Das Thema des Buches, einen Marsch zu veranstalten, bei dem 99 Jugendliche sicher sterben werden ist sehr düster. Zu Beginn jedoch ist das Buch sehr leichtfüßig, was auch durch die gute Stimmung der Jungs untereinander begründet ist. Nach und nach schwingt die Stimmung jedoch um und wird zunehmend ernster. Das Szenario des Todesmarsches ist gut durchdacht und hat einige Aspekte berücksichtigt (z.B. den Toilettengang) der in anderen Romanen völlig außer Acht gelassen wird.

Story:
Die Story verläuft abgesehen von den Erinnerungen Garratys sehr geradlinig und bleibt immer interessant, was auch durch die Interaktionen der Teilnehmer untereinander als auch mit ihrer Umgebung verdankt wird. Trotzdem hat die Handlung einen bitteren Beigeschmack, schon alleine durch den Anlass und besonders durch die direkte Konfrontation mit dem Tod.

Charaktere:
Die Besetzung des Todesmarschs besteht aus 100 Jugendlichen, von dem ein Großteil unerwähnt bleibt. Hauptcharakter Ray Garraty lernt nach und nach die Jungs um ihn herum kennen. Jeder von ihnen hat seine eigenen Charakterzüge, was sehr viel Abwechslung in das Buch bringt. Teilweise kann man seine Mitstreiter sehr gut leiden und entwickelt eine Art Bezug zu ihnen. Andere wiederum würde man am liebsten meiden.

Das Buch Der Todesmarsch ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher von Stephen King. Die Charaktere (auch die, die ich nicht mochte) gehörten alle in dieses Buch und trugen alle zur Geschichte bei. Es blieb spannend und abwechslungsreich und ist besonders zum Schluss herrlich düster. Nachdem ich den Todesmarsch durch hatte, musste ich es erstmal ein paar Tage sacken lassen.

Taschenbuchausgabe:
ISBN: 978-3-453-43691-6
Preis € 9,99 [D]
Heyne Verlag


Montag, 20. Februar 2017

Review Der Schwarm - Frank Schätzing



Der Schwarm von Frank Schätzing ist ein Science-Fiktion Thriller und wurde 2004 veröffentlicht. Die Handlung erzählt von merkwürdigen Geschehnissen im Meer und an den Küsten über die ganze Erde verstreut. Fischschwärme tauchen unerwartet auf, Wale greifen grundlos Boote an und vermehrt finden sich Schwärme giftiger Quallen an unüblichen Orten und fordern viele Verletzte und Tote. Sigur Johanson, ein Biologe geht dem Ganzen auf den Grund und stellt erstaunliches Fest.

Verständnis:
Das Buch folgt einem roten Faden und obwohl mehrere Handlungsstränge erzählt werden, wirkt die Geschichte flüssig. Die Kapitel sind mit Ort und Person betitelt, sodass sofort klar wird, welche der vielen Charaktere gerade im Mittelpunkt steht. Da das Buch sehr viele wissenschaftliche Aspekte umfasst, werden viele Meerestiere oder Fachbegriffe aus der Biologie genannt. Die meisten werden erklärt, sofern sie zum Verständnis der Handlung wichtig sind. Ist dem aber nicht so, gibt es keine weiterführende Erklärung. Da es mich aber interessiert hat, habe ich unter anderem einige Tierarten, wie die Portugiesische Galeere oder den Hapalochlaena, eine giftige Gattung der Kraken, die sich durch ihre blaue Ringelung am Körper auszeichnet, nachgeschaut.

Thema:
Das Thema ist interessant und durchaus realistisch. Frank Schätzing hat mit seiner Recherche absolut überzeugt und ein fast lückenloses Universum geschaffen. Da das Buch auch sehr viel Umweltschutz und den Umgang der Menschen mit der Natur thematisiert, ist es auch heute noch ein relevantes Thema. 

Story:
Wie schon erwähnt werden in dem Buch mehrere Handlungsstränge erzählt, die sich teilweise überlappen und auch ergänzen. Die Idee hinter dem Buch ist sehr gut und wurde grandios umgesetzt, sodass ich Schätzings Werk kaum aus der Hand legen konnte. Mit seinen fast 1000 Seiten ist das Buch sehr dick, lässt sich aber so gut lesen, dass man nicht mitbekommt, viele Seiten es umfasst. Durch die immer wieder aufkommenden Geschehnisse bleibt das Buch spannend und bereitet sehr viel Spaß beim Lesen.

Charaktere:
Das Buch bietet sehr viele Charaktere, wobei sich hauptsächlich auf Sigur Johanson und Dr. Leon Anawak konzentriert wird. Jede Figur wurde fein säuberlich ausgearbeitet und hat ihren besonderen Moment. Da die Hauptpersonen sehr vielschichtig sind und so unterschiedliche Charakterzüge, so wie Macken haben, konnte ich mich mit ihnen die meiste Zeit identifizieren. Alle haben getreu ihrer Art gehandelt, was durchaus dazu führte, dass ich mit einigen Figuren zu dem Zeitpunkt nicht sympathisiert habe, was selten sonst so gut umgesetzt wird.

Das Buch ist schon etwas älter aber immer des Lesens wert! Ich mochte die Art, wie Schätzing seine Geschichte erzählt. Die Handlung ist in sich stimmig und unfassbar packend. Die Charaktere habe ich nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen und habe mit ihnen gelitten, gelacht, getrauert und gehasst. Das Thema regt zum Nachdenken an und ist sehr gut in das Buch integriert. Vor allem das Wissen hinter dem Buch und die spitzen Recherchearbeit mach "Der Schwarm" zu einer der besten Bücher, die ich gelesen habe.   

Taschenbuchausgabe
ISBN: 978-3-596-16453-0
Preis € (D) 9,95


Fischer Verlag

Sonntag, 19. Februar 2017

Review Zero - Marc Elsberg - Nette Lektüre für zwischendurch.



Zero von Marc Elsberg ist ein Science- Fiction Thriller aus dem Jahre 2014. In dem Buch setzt sich Elsberg mit dem Thema der digitalen Datensammlung und  deren Missbrauch auseinander.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Journalistin Cynthia Bonsant erzählt, die durch ihre Arbeit und ihren Hang zur Neugierde auf eine brisante Geschichte stößt. Als ihre Tochter dann in eine Schießerei gerät, bei der ihr Freund ums Leben kommt, beginnt eine spannende Jagt auf die Datenkrake.

Verständnis:
Das Buch ist sehr einfach geschrieben und leicht verständlich. Zumindest für jemanden, der sich im digitalen Zeitalter gut auskennt und das ein oder andere soziale Netzwerk nutzt. Da die Geschichte im allgemeinen viel mit der digitalen Datensammlung zu tun hat, werden dementsprechend auch Begriffe verwendet, die aus der Branche kommen. Datenbanken, Router und Raspberry Pi sind dabei nur ein paar Beispiele
Die meisten Begriffe werden aber direkt erklärt oder lassen sich sehr einfach nachschlagen.

Thema:
Das Thema ist hochaktuell und regt zum nachdenken an. Es ist relativ gut recherchiert aber sehr flach gehalten. Ich gehe davon aus, dass es bei ausführlicheren Erklärungen oder näherem Umgang mit dem Thema den Rahmen des Buches gesprengt und sich zu weit von der eigentlichen Story entfernt hätte.

Story:
Die Story ist nachvollziehbar und spannend erzählt. Durch die vielen Geschehnisse auf ca. 480 Seiten ist das Buch insgesamt sehr kurzweilig. Die verschiedenen Handlungen bringen Abwechslung, sodass ich gerne weiter gelesen habe.

Charaktere:
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und interessant, jedoch leider sehr oberflächlich gestaltet. Ich hätte mir vor allem bei der Protagonistin mehr Tiefe gewünscht, was durchaus angedeutet aber leider nicht weiter verfolgt wird.

Da ich aus der IT-Branche stamme, und mich in der Thematik sehr gut auskenne, war mir das Buch zu flach. Einige Themen sind nur sehr knapp angeschnitten und teilweise zu einfach erklärt, Andere sind komplett weggelassen. Trotzdem hat mich das Buch zum Nachdenken angeregt, denn ähnlich wie bei George Orwells 1984 erkennt man den "Gläsernen Menschen", sodass ich mir hinterher überlegt habe, welche Daten ich wann und wo in welchem Netzwerk angegeben hatte und ob das eine gute Idee ist.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und erzählen die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln, wobei ich mich mit den meisten identifizieren konnte. Schade jedoch finde ich, dass auf manche Personen nicht weiter eingegangen wird, wie zum Beispiel auf den IT-Forensiker Chander Argawal, dessen Hintergrund am Ende schleierhaft ist und nicht aufgeklärt wird.
Trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht und ich kann das Buch als Lektüre für zwischendurch empfehlen.

ISBN: 978-3-7645-0492-2
€ 19,99

Montag, 31. August 2015

Leben

Uh.
Ich Lebe seit einem Jahr in Köln.
Köln ist schön. Ich wollte schon immer nach Köln aber vor gut einem Jahr habe ich meinen Traum verwirklicht. Der Anfang war gar nicht mal so einfach.
Ich habe schnell viele Menschen kennen gelernt. Auch Menschen, ohne die ich wohl nicht da stehen würde, wo ich es aber dennoch jetzt tue. Diese Menschen sind aber gleichzeitig auch die, mit denen ich - sagen wir sehr viel Zeit verschwendet habe. Ich habe notgedrungen Entscheidungen getroffen, die ich im nachhinein vielleicht ein bisschen bereue. Ich habe auch viele falsche Menschen getroffen, jene, auf die man sich kein bisschen verlassen konnte und welche, die mich sehr nach unten gezogen haben.

Wenn es ein paar Dinge gibt, die ich in diesem Jahr gelernt habe, dann mit Sicherheit das man nicht so schnell gute Freunde findet, wie ich es Anfangs gedacht habe. Man sollte mit Bedacht wählen und nicht, weil sie gerade die einzigen Sozialkontakte sind, mit denen man Zeit verbringt.
Dann habe ich gelernt mir selber zu vertrauen. Ich bin in dem ersten halben Jahr meine beste Freundin gewesen. Ich habe mir sogar Silvester heimlich selbst zugeprostet. Und ich war stolz darauf.

Seit dem hat sich wieder eine ganze Menge geändert. Ich hab kaum Freunde. Auch die von Früher werden weniger. Dafür aber kann ich mir sicher sein, dass diese Freunde, die ich habe auch für mich da sind, wenn ich nicht für sie da sein kann. Ich liebe mein Leben, so wie es ist und versuche den ganzen Unsinn aus der Vergangenheit einfach hinter mir zu lassen.