Sonntag, 19. Februar 2017

Review Zero - Marc Elsberg - Nette Lektüre für zwischendurch.



Zero von Marc Elsberg ist ein Science- Fiction Thriller aus dem Jahre 2014. In dem Buch setzt sich Elsberg mit dem Thema der digitalen Datensammlung und  deren Missbrauch auseinander.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Journalistin Cynthia Bonsant erzählt, die durch ihre Arbeit und ihren Hang zur Neugierde auf eine brisante Geschichte stößt. Als ihre Tochter dann in eine Schießerei gerät, bei der ihr Freund ums Leben kommt, beginnt eine spannende Jagt auf die Datenkrake.

Verständnis:
Das Buch ist sehr einfach geschrieben und leicht verständlich. Zumindest für jemanden, der sich im digitalen Zeitalter gut auskennt und das ein oder andere soziale Netzwerk nutzt. Da die Geschichte im allgemeinen viel mit der digitalen Datensammlung zu tun hat, werden dementsprechend auch Begriffe verwendet, die aus der Branche kommen. Datenbanken, Router und Raspberry Pi sind dabei nur ein paar Beispiele
Die meisten Begriffe werden aber direkt erklärt oder lassen sich sehr einfach nachschlagen.

Thema:
Das Thema ist hochaktuell und regt zum nachdenken an. Es ist relativ gut recherchiert aber sehr flach gehalten. Ich gehe davon aus, dass es bei ausführlicheren Erklärungen oder näherem Umgang mit dem Thema den Rahmen des Buches gesprengt und sich zu weit von der eigentlichen Story entfernt hätte.

Story:
Die Story ist nachvollziehbar und spannend erzählt. Durch die vielen Geschehnisse auf ca. 480 Seiten ist das Buch insgesamt sehr kurzweilig. Die verschiedenen Handlungen bringen Abwechslung, sodass ich gerne weiter gelesen habe.

Charaktere:
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und interessant, jedoch leider sehr oberflächlich gestaltet. Ich hätte mir vor allem bei der Protagonistin mehr Tiefe gewünscht, was durchaus angedeutet aber leider nicht weiter verfolgt wird.

Da ich aus der IT-Branche stamme, und mich in der Thematik sehr gut auskenne, war mir das Buch zu flach. Einige Themen sind nur sehr knapp angeschnitten und teilweise zu einfach erklärt, Andere sind komplett weggelassen. Trotzdem hat mich das Buch zum Nachdenken angeregt, denn ähnlich wie bei George Orwells 1984 erkennt man den "Gläsernen Menschen", sodass ich mir hinterher überlegt habe, welche Daten ich wann und wo in welchem Netzwerk angegeben hatte und ob das eine gute Idee ist.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und erzählen die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln, wobei ich mich mit den meisten identifizieren konnte. Schade jedoch finde ich, dass auf manche Personen nicht weiter eingegangen wird, wie zum Beispiel auf den IT-Forensiker Chander Argawal, dessen Hintergrund am Ende schleierhaft ist und nicht aufgeklärt wird.
Trotzdem hat mir das Lesen Spaß gemacht und ich kann das Buch als Lektüre für zwischendurch empfehlen.

ISBN: 978-3-7645-0492-2
€ 19,99

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